Es gibt auch noch Frühling

Ist es herzlos in diesen schlimmen Tagen, wo nur von Pandemie und Krieg in der Ukraine die Rede ist, auch mal etwas anderes  zu schreiben? Es ist wirklich schlimm genug, was da so über uns gekommen ist. Im dritten Jahr müssen wir jetzt mit Maske durch die Gegend laufen, dürfen keinen Freund oder Freundin mehr umarmen. Immer hübsch auf Abstand bleiben und nur mit Kopfnicken begrüßen? Da ist viel an Freundschaft, an Gruppenleben, ja an Vereinstreue oder sogar Nächstenliebe verloren gegangen. Wir haben es akzeptiert, nicht weil es vorgeschrieben wurde, sondern weil wir eingesehen haben, dass wir uns und Andere schützen müssen. War das nicht genug an menschlichem Verzicht im Umgang mit unserem Nächsten? Und dann kommt noch dieser schreckliche Krieg in der Ukraine wie aus heiterem Himmel dazu und verdirbt  alles Leben. Jeden Abend gibt es Sondersendungen über die gräulichen Schandtaten eines Diktators. Wir Älteren werden  an die schlimme Nazizeit erinnert, als es in Deutschland einen ähnlichen irren Führer gab. Auch bei uns in Hamburg wurde alles in Schutt und Asche gelegt. Und trotzdem erwachte kirchliches Leben im Untergrund und wir schwänzten sogar den HJ – Dienst, um zum Religionsuntersicht zu schleichen. Ist mir nicht gut bekommen, denn ich wurde arg bestraft. Aber wo ist dieser Führer geblieben? Er ist zum Schluss verzweifelt und hat sich selber umgebracht. So sehe ich heute auch wieder einen Hoffnungsschimmer in der Natur. Es fängt  bei uns an zu grünen und zu blühen. Auf den Kriegsbildern aus der Ukraine sieht man noch Schnee, aber auch hier wird es  wieder wärmer werden. Vor Jahren war ich zu Besuch in Kiew und habe das Frühjahr erlebt. „Nur den Betern kann es gelingen….“ schrieb Reinhold Schneider bereits 1936. Gehen wir also hin zu den Friedensgebeten, bittet

Ihr Klaus Marheinecke

Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt Rahlstedt in der Pfarrei „Seliger Johannes Prassek“