Die Fußwaschung

Gründonnerstagsverse, nicht nur für Kinder
(vgl. Joh. 13, 1-17)

Jesus, er stand auf vom Mahle
und goss Wasser in die Schale,
legte ab das Tageskleid
und war ernsthaft, schien’s, bereit,
dass er reinigend begieße
leicht verschmutzte Jüngerfüße.                               

„Jesus, nein, vergiss dich nicht!
Herr zu sein ist deine Pflicht!
Du lässt dich zu weit herab,
streifst uns die Sandalen ab!
Nein, das geht mir doch zu weit!“
Petrus ist zum Streit bereit.

„Willst du uns verbunden sehen,
Petrus, dann lass es geschehen.
(Später wirst du es verstehen.)“

„Ach, dann wasch in einem Guss
mich vom Kopf bis hin zum Fuß!“
Petrus neigte zu Extremen,
sollt‘ auch bald darob sich schämen…

„Wer gebadet“, sagt der Herr,
halte nur die Füße her,
das genügt, dann ist er rein;
und das soll er ja auch sein.“

Als er neu zu Tische saß,
er zu sagen nicht vergaß:
„Was ich hier an euch getan,
tut auch euch einander an.
Dies soll euch ein Beispiel sein,
Gutes kommt aus ihm allein.“

Klaus Lutterbüse