Neues aus dem Pastoralen Raum

Liebe Leserin, lieber Leser!

Kurz vor dem Ziel – Unsere neue Pfarrei Seliger Johannes Prassek

Per Dekret vom 6. Januar 2014 hat Erzbischof Dr. Werner Thissen unsere bisherigen fünf selbständigen Pfarreien in Bramfeld, Farmsen, Poppenbüttel, Rahlstedt und Volksdorf aufgelöst und zum 29. Juni 2014 die neue Pfarrei Seliger Johannes Prassek errichtet. Damit geht der dreijährige Entwicklungsprozess des Pastoralen Raumes Hamburg Nordost langsam zu Ende und Neues entsteht. Wir sind am Ziel und stehen doch an einem Anfang. Nun gilt es künftig die neue Pfarrei zu gestalten, wir sind alle dabei, wir sind Beteiligte.

In gebührender Weise werden zum Sommer die Gremien, Konferenzen und Arbeits-gruppen des Pastoralen Raumes ihre Arbeit beenden und die Verantwortung an die neuen Gremien und Ausschüsse übergeben. Hier sei allen Beteiligten, den vielen Ehrenamtlichen und den Hauptamtlichen, ein dankbares Vergelt´s Gott und ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Der Arbeitseinsatz aller war überwältigend und sehr umfangreich. Umso mehr freut es mich, dass wir viel erreicht haben, dass wir einander in den vergangenen drei Jahren näher gekommen sind, uns wertge-schätzt haben und dass viele auch den weiteren Prozess auf Pfarrei- oder Gemein-deebene mitgestalten wollen.

In den nächsten Wochen sind nun noch viele Dinge zu regeln und zu entscheiden. Manches wurde aber schon in einem langen Dialogprozess festgelegt. Dazu gehören unser Name Seliger Johannes Prassek, das Pfarrhaus in Rahlstedt als Wohnhaus der Pallottiner, die Adresse der Pfarrei in der Oldenfelder Str. 23 und die Gottesdienstordnung, die am 1. April 2014 gestartet ist. Ebenso ist das Pastoralkonzept nach einem langen Beratungsprozess vom Gemeinsamen Ausschuss und vom Geistlichen Rat des Erzbistums verabschiedet worden. Auch der neue Pfarrer der Pfarrei wurde schon vom Erzbischof ernannt.

Durch Entsendung aus den bisherigen Gremien wird der neue Kirchenvorstand der Pfarrei gebildet. Aus jeder Gemeinde wurden für den einen neuen Kirchenvorstand drei Mitglieder und ein Ersatzmitglied benannt. Vom Diözesanadministrator wird dieser Kirchenvorstand auf Zeit ernannt. Auch der Pastoralrat der Pfarrei (ehemals PGR) und die Gemeindegremien auf Ortsebene werden gebildet. Es ist für eine Zeit des Übergangs. Wir befinden uns als Pilotprojekt noch in einer Art Experimentierstadium. Diese neuen Gremien brauchen deshalb besonders unser Vertrauen und die Unterstützung aller. Auch die Zusammenarbeit und Unterstützung seitens des Erzbis-tums ist weiterhin von Nöten.

Der Gründungstag der Pfarrei ist der 29. Juni 2014. Mit einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr in der Hl. Geist Kirche in Farmsen wird der Gründungsakt liturgisch festlich begangen. Für die Vorbereitung hat eine bunt zusammengesetzte Arbeitsgruppe unter der Leitung von Pastor P. Christian Stumpf die Planung übernommen. Anschließend findet in Farmsen das erste große Pfarrfest der neuen Pfarrei statt, an dem sich alle Gemeinden beteiligen. Ein Festausschuss, der von der PGR-Vorsitzenden Sylvia Fuchs aus Farmsen geleitet wird, hat die Verantwortung für die Planung übernommen. Es braucht natürlich sehr viele helfende Hände aus allen Gemeinden zur Durchführung des Festes. Auch spirituell bereiten wir uns auf die Neugründung vor. Eine neunwöchige Novene, die uns zu Gottesdiensten in allen fünf Gemeinden führt, hat eine Arbeitsgruppe Geistlicher Weg um Gemeindereferentin Patricia Nemeth-Debreczeni vorbereitet.

Auch im Bereich der Verwaltung muss jetzt mit Hochtouren gearbeitet werden. Das Erzbistum hat uns dazu einen Verwaltungsentwickler zur Seite gestellt. Es ist Herr Dr. Manuel Meyer, der den Entwicklungsprozess bei uns gestaltet. Ein Verwaltungskoordinator wird in der neuen Pfarrei angestellt, um zusammen mit den Pfarrsekretariaten, dem Rendanten und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Verwaltungsgeschäft zu betreiben. Zusammen mit der Arbeitsgruppe „Bau, Finanzen und Personal“ des Gemeinsamen Ausschusses, die schon drei Jahre zusammen mit den Kirchenvorständen und den Rendanten diese Fragen aufbereitet hat, werden sie nun die anstehenden Fragenkomplexe entschieden. Grundlage ist hier auch das Verwaltungskonzept, dass in einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des Generalvikars Ans-gar Thim und Herrn Jochen Mayer beim Erzbistum erarbeitet wurden. Zeitweise waren in dieser Arbeitsgruppe drei Mitglieder unseres Pastoralen Raumes einbezogen. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit entsteht Neues. Ein gemeinsamer Pfarrbrief und eine neue Homepage sind in Zusammenarbeit mit der Ansgar Medien GmbH im Entstehen.

Wir stehen in einem bedeutenden Entwicklungsprozess, der unser Arbeiten als Kirche verändert. Wir legen neue Strukturen fest und gehen auch gemeinsam einen geistlichen Weg. Die Arbeitsweise der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen wird sich verändern, aber gemeinsam können wir uns stützen. Wenn uns auch manches verunsichert, gemeinsam sind wir auf dem Weg. Wir bitten um die Hilfe und den Segen des dreifaltigen Gottes, um viel Heiligen Geist, um die Fürsprache unserer heiligen Gemeindepatrone, unseres seligen Pfarrpatrons Johannes Prassek und des Hl. Vinzenz Pallotti. Wir sind kurz vor dem Ziel und stehen doch wieder am Anfang eines neuen Weges. Die Entwicklung des Pastoralen Raumes Hamburg Nordost kommt zum Ende und die Zeit der Pfarrei beginnt neu. Gehen wir mit Gott in unsere ge-meinsame Zukunft.

Ein schöner 4-stimmiger Kanon aus dem Neuen Gotteslob mag unsere Situation ermutigend beschreiben:

„Ausgang und Eingang,
Anfang und Ende
liegen bei Dir, Herr,
füll Du uns die Hände.“ (NGL 85, ö)

Text und Melodie wurden 1962 von Joachim Schwarz geschrieben. Er verwendet Gedanken des Psalms 121, Vers 8: „Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit“. (NGL, 67, 8). Im Urtext ist auch vom „Ausgang und Eingang“ die Rede: „Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang …“. Dies wird in der Einheitsübersetzung nicht mehr so deutlich formuliert. Der Schreiber des Psalms dachte wohl an einen Menschen, der aufbricht, etwas sehr Vertrautes verlässt oder zurücklässt und einen Neubeginn wagt. Das können wir doch auf unse-re Situation sehr gut übertragen. Wir sind kurz vor dem Ziel und beginnen etwas Neues. Wir setzen unser Vertrauen auf unseren Gott.

Dazu lade ich Sie herzlich ein
Ihr Pfarrer P. Hans-Joachim Winkens SAC