Einem Bericht des früheren Kirchenvorstandsmitgliedes Herrn Allary aus dem Jahre 2002 entnehmen wir manche der folgenden Informationen:
Am 1.7.1970 wurde die Kirchengemeinde Heilig Geist errichtet. Dieses Datum ist der offizielle Beginn unserer Gemeinde, begonnen hat alles jedoch schon viel früher: Als meine Familie 1964 nach Farmsen Berne zog, gehörte das heutige Farmsen zur Gemeinde St. Wilhelm in Bramfeld. Ab 1957 fand in Farmsen ein eigener Sonntagsgottesdienst statt, zunächst im Versorgungsheim, dann in den damaligen Tina-Lichtspiele (heutige Einkaufszentrum Farmsen) und ab 1964 in der Erlöserkirche am Bramfelder Weg. Die Zahl der Katholiken wuchs ständig; der zuständige Pfarrer Alberti wandte sich deshalb an den Osnabrücker Bischof mit der Bitte, die Gemeinde zu verselbständigen. Der Bischof entsprach dieser Bitte. Zunächst wurde der Seelsorgebezirk Farmsen eingerichtet, dessen Betreuung die Pallottiner übernahmen, die schon seit 1921 im Raphaelsverein in Hamburg seelsorglich tätig waren und zu diesem Zeitpunkt schon im benachbarten Rahlstedt die Seelsorge inne hatten. Zum 1.11.1967 wurde Pater Werner Meyer SAC zum Pastor des Seelsorgebezirks 6 bestellt. Dies war die eigentliche Geburtsstunde der neuen Gemeinde.
Auf dem für das Gemeindezentrum vorgesehenen Grundstück Rahlstedter Weg 13 / 15 war zwischenzeitlich als erstes Gebäude die katholische Grundschule fertiggestellt worden. Hier richteten wir unseren ersten Gottesdienstraum ein. Ich erinnere mich noch gut an die Messen in dem kleinen Klassenraum; der Raum war voll, die Luft stickig; und doch waren wir glücklich, unseren eigenen Gottesdienstraum zu haben. Die unmittelbare Nähe zum Altar und zum Priester gestatteten eine besondere intime Mitfeier der heiligen Messen. Die stetig anwachsende Zahl der Gottesdienstbesucher erforderte jedoch eine andere Lösung.
Im Dezember 1968 wurde der heutige Gemeindesaal als Notkirche geweiht. Hier blieben wir bis zum Kirchenneubau. Das Gemeindeleben wurde dank der Bemühungen von Pastor Meyer und zahlreicher Gemeindemitglieder der ersten Stunde auch außerhalb der Gottesdienste aktiviert. So wurde bereits 1968 der Kirchenchor gegründet, fanden Gemeindefeste statt, entstanden Jugend-und Erwachsenenkreise.
Der Mangel an geeigneten Gemeinderäumen ließ jedoch bald manche Initiative wieder erlahmen. Deshalb drängte der nach der Errichtung der Heilig Geist Gemeinde gewählte erste Kirchenvorstand den Verband der Röm. Kath. Gemeinden Hamburgs auf Vollendung der Gemeinderäume. Anfang 1974 werden (die) neue(n) Gemeinderäume fertig und als Höhepunkt des Gemeindelebens konnten wir am 15. Dezember 1974 die Grundsteinlegung unserer neuen Kirche und des Pfarrhauses feiern.
Nach nur einjähriger Bauzeit wurde unsere Kirche am 29. November 1975 durch Weihbischof Dr. Brandenburg geweiht. Schnell hatten wir uns an das moderne Gotteshaus, das von Architekt Karlheinz Bargholz entworfen war, gewöhnt. Auch für Außenstehende stellen unsere Kunstglasfenster vom Glasmaler Wilhelm Buschulte eine Sehenswürdigkeit dar. Die Entwürfe für das Glockenspiel, die liturgische Inneneinrichtung und die Reliefs an der Außenwand stammen vom Berliner Bildhauer Paul Brandenburg. Dank großer Sonderopfer der damaligen Gemeindemitglieder konnte die Innenausstattung der Kirche und später der Bau der Orgel finanziert werden.
Zu einer funktionierenden Gemeinde gehören zu allererst die Pastöre . Der bereits erwähnte Pater Meyer wurde nach fast 19jähriger Tätigkeit im April 1986 von seinen Oberen abberufen. Diejenigen, die ihn kannten, denken auch heute noch manchmal gern an ihn. In den schwierigen Anfangsjahren lernten wir neben seinen pastoralen Fähigkeiten seine Tatkraft und seinen Einsatzwillen für die praktischen und realen Fragen der Gemeinde schätzen.
Von 1986 bis 1991 leitete Pater Ferdinand Kerstin SAC unsere Gemeinde. Er legte großen Wert auf die genaue Ausführung der Liturgie und auf individuelle, seelsorgliche Betreuung.
Ab Januar 1992 bis Sommer 2010 stand dann Pater Karl Schmickler SAC an der Spitze von Heilig Geist Farmsen. Unter seiner Leitung ist das Gemeindeleben neu erblüht. Als gebürtiger Rheinländer verstand er es, die Menschen zu nehmen und genügend Anlässe zu finden, sie über die Feier des Gottesdienstes hinaus immer wieder zusammen zu bringen. Der Innenhof zwischen Kirche und Pfarrhaus bot sich immer wieder als idealer Platz für eine geplante oder spontane Feier an, bei der unser Pastor über alle Maßen persönlich engagiert war.
Die Gemeindemitglieder waren gern in seinen Gottesdiensten, die er lebendig und anschaulich gestaltete. Seine Predigten waren einfach und klar, für jeden verständlich. Die Zahl der Gottesdienstbesucher war nun an manchen Sonntagen so groß, dass der vorhandene Kirchenraum nicht ausreicht. Deshalb entstanden nach mehr als drei Jahren Überlegungen, den Innenhof zu überdachen und eine Öffnung zur Kirche hin zu schaffen und gleichzeitig einen Versammlungsraum direkt bei der Kirche zu haben. Nach vielen Besprechungen, Planungen und Überlegungen in Kirchenvorstand und bei der Baubehörde im Erzbistum konnte eine elegante Stahl-Holz und Glasbaukonstruktion durch die Firma Sonnenbau geschaffen werden. Anfang November 2001 konnten wir die Einweihung des überdachten Innenhofes feiern. Zu danken ist vor allem dem Engagement der Gemeindemitglieder, sowohl derjenigen, die aktiv am Bau mitgewirkt haben, als auch denjenigen, sie durch ihre Spenden den Bau finanziell unterstützt haben. Sie alle haben sich um unsere Gemeinde verdient gemacht. Ich war jetzt dreißig Jahre lang in Kirchenvorstand tätig, jetzt müssen jüngere die Arbeit weiterführen.
Norbert Allary
Herr Klapheck vervollständigte diese Chronik im Jahr 2011:
Pater Schmickler hat im August 2010 zum Bedauern aller die Gemeinde verlassen und im Pallotti-Haus in München-Freising eine neue, ruhigere Aufgabe übernommen. In den 18 Jahren seiner Amtszeit hat er Hl. Geist zu einer lebendigen Gemeinde ausgebaut. Seine vielen Initiativen, sei es die sichtbare Plakatierung der Kirchenaußenwand oder der Kreuzweg durch Farmsen oder die Förderung der Messdiener- und Pfadfindergruppen und verschiedener Erwachsenenkreise, will die Gemeinde erhalten und ausbauen.
Mit dem Weggang von Pater Schmickler wurde sofort sein Nachfolger, der junge Pater Christoph Lewinski SAC, eingeführt. Er hat sich sehr schnell mit den Mitgliedern und den hiesigen Begebenheiten vertraut gemacht. Er blieb unser Pfarradministrator bis zum 31. Dezember 2011 und wechselte ebenfalls ins Pallotti-Haus in München-Freising. Dort arbeitet er in der Pfarrseelsorge und macht berufsbegleitend eine psychologische Ausbildung. K-H.Klapheck
Das Erzbistum Hamburg hat im Januar 2011 verfügt, dass die Gemeinde mit vier weiteren Nachbargemeinden zu einem sog. Pastoralen Raum zusammengeführt wird, um dem spürbaren Priestermangel zu begegnen. Das bedeutet für die Zukunft, dass das Gemeindeleben verstärkt durch die Mitglieder selbst angetrieben wird.
Weitere Ergänzungen ab dem Jahr 2012:
Zum 1. Januar 2012 wurden gleichermaßen für Heilig Geist in Farmsen P. Hans-Joachim Winkens SAC zum Pfarradministrator, P. Dr. Andrzej Kozdroj SAC zum Pastor und P. Roman Fries SAC zum Kaplan ernannt. Alle drei Mitbrüder sind zugleich Pfarrer, Pastor und Kaplan in Mariä Himmelfahrt in Rahlstedt. Zusammen mit den Gemeindereferentinnen und den Diakonen mit Zivilberuf stellen sie das Seelsorgeteam in beiden Pfarrgemeinden. Nicht vergessen werden darf hier P. Benno Schator SAC, der seit 2006 Seelsorger im Seniorenzentrum Elisabethhaus in Farmsen ist.
2012 gab es aber weitere personelle Veränderungen: P. Benno Schator SAC wurde zum 30. April 2012 als Seelsorger im Elisabeth-Haus pensioniert. Er zog um ins Pfarrhaus Mariä Himmelfahrt in Rahlstedt und feiert regelmäßig die Gottesdienste im Wilhelmstift. Sein Nachfolger im Elisabeth-Haus wurde zum 1. Mai 2012 Pastor P. Heinz Goldkuhle SAC. Nachdem Pastor P. Dr. Andrezej Kozdroj SAC und Kaplan P. Fries SAC zum 31. August 2012 verabschiedet wurden, kam P. Christian Stumpf SAC neu zu uns und wurde zum 1. September 2012 als Pastor in der Pfarrei eingeführt. Am 1. Juni 2013 kam als weiterer Pastor P. Marek Maliszewski SAC in unsere Pfarrei. Inzwischen sind wir im Pastoralen Raum Hamburg Nordost schon ins dritte Jahr der Entwicklung eingestiegen. Am 29. Juni 2014 wird die Errichtung der neuen Pfarrei sein.