Philippus Kurs
„Warum strahlt ihr immer so beim Beten, Bruder Benedikt?“ – fragt ein Messdiener den Mönch, den er schon länger beobachtet hatte, „ich verspüre nichts beim Beten! Bin ich zu weit von Gott entfernt?“. Der Mönch stellt eine angezündete Kerze auf den Tisch, setzt sich neben den Jungen auf die Bank und schaut in die Flamme. Der Junge schaut auch hin. Dann nimmt der Mönch die Hand des Jungen und führt sie von der Seite zur Kerze hin und fragt: „Ist es heiß?“. „Nein“ – sagt der Junge. Der alte Mönch führt die Hand des Jungen ganz nah an die Kerze und fragt: „Ist es jetzt heiß?“. „Ich spüre die Wärme, aber es ist nicht heiß“ – antwortet der Junge. „Wann wird es heiß?“ – fragt der Mönch. „Erst wenn ich die Hand in die Flamme halte wird es heiß“. Der Mönch führt nun die Hand des Jungen wieder zur Seite und haltet sie dann in sicherer Entfernung, jedoch direkt oberhalb der Flamme. Nach kurzer Zeit schreit der Junge auf, „ja, ja, jetzt ist es heiß!“ und zieht ruckartig die Hand wieder an sich. „Es ist weniger wichtig wie nahe oder fern du dich Gott fühlst. Vielmehr ist es entscheidend wie du dich auf Gott einlässt“.
Manchmal bedarf es einer anderen Perspektive um den Glauben (wieder) lebendig, ja heiß werden zu lassen. Der Philippus Kurs bietet exakt das: Eine neue Perspektive und persönliche Erfahrung.
Den Grundstein zu diesem Kurs legte Jose Prado Flores, ein katholischer Laie aus Mexiko. Ihm fiel auf, dass Menschen zwar in die Kirche gehen, aber dies eher aus Tradition, Gewohnheit oder anderen Gründen taten, nicht aber aus inniger Überzeugung, oder einem lebendigen Glauben heraus. Viele standen einfach nur vor der Kirche, andere plauderten dabei. Nach Messschluss gingen sie wieder nach Hause – Messe abgehakt. J.P. Flores sagte, man müsse nun vielmehr den Getauften die Frohe Botschaft verkünden. Mit seinem Freund, Pater Tardif – einem Missionar aus Canada hat er an den ersten Kursen gearbeitet und hatte bereits in den 80er Jahren erste Erfolge verzeichnet. Von Pater Arganaraz nach Europa in 1987 „importiert“, wurde der Kurs verfeinert. Das Prinzip: Das Wesentliche des Glaubens vermitteln, mit persönlicher Erfahrung bezeugen und zu persönlichen „Glaubensschritten“ ermutigen. Dabei soll es so einfach sein, dass man das nächste Mal diesen Kurs selbst geben könnte. Deshalb auch der Name: „Philippus“. In der Apostelgeschichte 8, 26-40 vermittelt der Diakon Philippus dem äthiopischen Hofbeamten in nur wenigen Worten das Wesentliche des Glaubens und der Kämmerer antwortet darauf ganz persönlich.
Inhaltlich wird Gottes Plan für uns Menschen, Seine Kinder, vorgestellt. Fragen werden beantwortet wie: Warum erfahren wir Gott und seine Liebe häufig nicht? Was hat Jesus getan um dies zu ändern? Was bedeutet sich auf Gott einzulassen? Wie kann ich Seine Einladung beantworten? Wie bleibe ich heiß und wer begleitet mich auf meinem Weg im Glauben?
Der Philippus Kurs findet in unserer Pfarrei und konkret in den Räumlichkeiten von St. Bernard an einem Wochenende und endet bewusst am Sonntag mit der Messfeier der Gemeinde. Er wird durchgeführt durch Marek (Mitglied des Gemeindeteams) und Tatiana Stancel, die in dem Flyer zum Kurs ein persönliches Zeugnis geben und alle herzlich zu dem Kurs einladen. Für Fragen stehen Marek und Tatiana meist nach der Sonntagsmesse zur Verfügung.