Medien – was sonst!

Dr. Edgar Hasse
Kirchengemeinde Alt-Rahlstedt


Journalist, Theologe und Kreuzfahrtseelsorger.

edgar.hasse@abendblatt.de

Jeden Abend lese ich, stundenlang. Es sind vor allem Zeitungen und Zeitschriften. Ich nutze dafür schon längst nicht mehr die gedruckten Exemplare, sondern die digitalen Angebote. In lauen Sommernächten draußen auf dem iPad die elektrisch „erleuchteten“ Texte zu lesen, bereitet mir Vergnügen. Bei der Lektüre bevorzuge ich philosophische, soziologische, historische Essays, und gern auch etwas Theologisches.

Für ein Medium lasse ich mir stets Zeit. Es ist die katholische Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ aus dem Herder Verlag. Sie hat einen steten und professionellen Blick auf die spirituellen Dimensionen unseres Glaubens, insbesondere in der Kolumne „Mystik im Alltag“. Dass sie mir als lutherischen Theologen den Blick auf die katholische Kirche schärft, empfinde ich als Bereicherung.

Seit einiger Zeit ist „Christ in der Gegenwart“ auch digital erhältlich. Die App funktioniert einwandfrei. Die Schrift lässt sich nach Belieben vergrößern, was bei älteren Lesern von Vorteil ist. Es ist gut zu sehen, dass sich die konfessionsgebundenen Medienhäuser dem digitalen Wandel stellen. Schließlich leben wir in einer Medienrevolution. Sie erinnert in ihrer Schnelligkeit und Kraft an die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern im späten 15. Jahrhundert. Martin Luther und die reformatorische Bewegung nutzten die neuen technischen Möglichkeiten – und profitierten von ihnen.

Nutzen auch wir die neuen Chancen, gerade in Corona-Zeiten! Die Online-Gottesdienste der Kirchengemeinden sind ein gutes Beispiel, denn am Anfang war und ist das Wort (Joh 1,1) – ob gesprochen, auf Papier gedruckt oder im Internet verfügbar.

Dr. Edgar S. Hasse